20 04 18

La véri­table fonc­tion sociale de la phi­lo­so­phie est la cri­tique de l’existant [du sub­sis­tant : de ce qui appa­raît comme onto­lo­gi­que­ment conti­nu, his­to­ri­que­ment constant, essen­tiel­le­ment inva­riable ; des Bestehenden]. Ça implique de ne pas ergo­ter super­fi­ciel­le­ment sur des idées ou des états [situa­tions, Zustände] iso­lés, comme si un phi­lo­sophe était un drôle de zouave [ein komi­scher Kauz ; un oli­brius, un drôle de lous­tic]. Ça n’implique pas non plus que le phi­lo­sophe déplore telle ou telle cir­cons­tance prise iso­lé­ment et trouve un remède à cela. Le seul but d’une telle cri­tique est d’éviter que les Hommes se perdent dans les idées et les com­por­te­ments que la socié­té, dans son orga­ni­sa­tion actuelle [pré­sent ; jet­zig], leur dicte.

Die wahre gesell­schaft­liche Funktion der Philosophie liegt in der Kritik des Bestehenden. Das bedeu­tet keine ober­flä­chliche Nörgelei über ein­zelne Ideen oder Zustände, so als ob ein Philosoph ein komi­scher Kauz wäre. Es bedeu­tet auch nicht, daß der Philosoph die­sen oder jenen iso­liert genom­me­nen Umstand bek­lagt und Abhilfe emp­fiehlt. Das eigent­liche Ziel einer derar­ti­gen Kritik ist es zu verhin­dern, daß die Menschen sich an jene Ideen und Verhaltensweisen ver­lie­ren, welche die Gesellschaft in ihrer jet­zi­gen Organisation ihnen ein­gibt. Die Menschen sol­len den Zusammenhang zwi­schen ihren indi­vi­duel­len Tätigkeiten und dem, was durch diese erreicht wird, ein­se­hen ler­nen, zwi­schen ihrer beson­de­ren Existenz und dem all­ge­mei­nen Leben der Gesellschaft, zwi­schen ihren tägli­chen Projekten und den großen Ideen, die sie aner­ken­nen.

Die Sehnsucht nach dem ganz Anderen
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constance fonction sociale de la philosophie horkheimer immobilité persistance