DER GROSSE : Das Bier ist kein Bier, was dadurch ausgeglichen wird, daß die Zigarren keine Zigarren sind, aber der Paß muß ein Paß sein, damit sie einen in das Land hereinlassen.
DER UNTERSETZTE :Der Paß ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustand wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustandkommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Paß niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird.
DER GROSSE :Man kann sagen, der Mensch ist nur der mechanische Halter eines Passes. Der Paß wird ihm in die Brusttasche gesteckt wie die Aktienpakete in das Safe gesteckt werden, das an und für sich keinen Wert hat, aber Wertgegenstände enthält.
DER UNTERSETZTE :Und doch könnt man behaupten, daß der Mensch in gewisser Hinsicht für den Paß notwendig ist. Der Paß ist die Hauptsach, Hut ab vor ihm, aber ohne dazugehörigen Menschen war er nicht möglich oder mindestens nicht ganz voll. Es ist wie mit dem Chirurg, er braucht den Kranken, damit er operieren kann, insofern ist er unselbständig, eine halbe Sach mit seiner ganzen Studiertheit, und in einem modernen Staat ist es ebenso ; die Hauptsach ist der Führer oder Duce, aber sie brauchen auch Leut zum Führen. Sie sind groß, aber irgend jemand muß dafür aufkommen, sonst gehts nicht.
DER GROSSE :Die beiden Namen, die Sie erwähnt haben, erinnern mich an das Bier und die Zigarren hier. Ich möcht sie als führende Marken ansehen, das Beste was hier zu haben ist, und ich seh einen glücklichen Umstand darin, daß das Bier kein Bier ist und die Zigarre keine Zigarre, denn wenn da zufällig keine Übereinstimmung bestände, war das Restaurant kaum zu führen. Ich nehm an, daß der Kaffee auch kein Kaffee ist.
DER UNTERSETZTE :Wie meinen Sie das, glücklicher Umstand ?
DER GROSSE :Ich mein, das Gleichgewicht ist wieder hergestellt. Sie brauchen den Vergleich miteinander nicht zu scheun und können Seit an Seit die ganze Welt herausfordern, keiner von ihnen find einen bessern Freund, und ihre Zusammenkünfte verlaufen harmonisch. Anders, wenn der Kaffee z. B. ein Kaffee und nur das Bier kein Bier war, möchte die Welt leicht das Bier minderwertig schimpfen, und was dann ? Aber ich halt Sie von Ihrem Thema ab, dem Paß.
DER UNTERSETZTE :Das ist kein so glückliches Thema, daß ich mich nicht von ihm abhalten lassen möcht. Ich wunder mich nur, daß sie grad jetzt so aufs Zählen und Einregistrieren der Leut aus sind, als ob ihnen einer verloren gehen könnt, sonst sind sie jetzt doch nicht so. Aber sie müssen ganz genau wissen, daß man der und kein anderer ist, als obs nicht völlig gleich war, wens verhungern lassen.
LE GRAND : Cette bière n’est pas de la bière, mais les cigares non plus ne sont pas des cigares, ça s’équilibre ; par contre, pour y entrer dans ce pays, il vous faut un passeport qui soit un passeport.
LE TRAPU : Le passeport est la partie la plus noble de l’homme. D’ailleurs, un passeport ne se fabrique pas aussi simplement qu’un homme. On peut faire un homme n’importe où, le plus distraitement du monde et sans motif raisonnable ; un passeport, jamais. Aussi reconnaît-on la valeur d’un bon passeport, tandis que la valeur d’un homme, si grande qu’elle soit, n’est pas forcément reconnue.
LE GRAND : Disons que l’homme n’est que le véhicule matériel du passeport. On lui fourre le passeport dans la poche intérieure du veston, tout comme à la banque, on met un paquet d’actions dans un coffre-fort. En soi, le coffre n’a aucune valeur, mais il contient des objets de valeur.
LE TRAPU : Et pourtant on pourrait soutenir qu’à certains égards l’homme est indispensable au passeport. Sans homme qui aille avec, pas de passeport possible ou, en tout cas, il lui manquerait quelque chose. Non ce qui m’étonne un peu, c’est qu’ils aient pris subitement la manie de compter les gens et de les enregistrer, comme s’ils avaient peur d’en perdre : d’habitude ils ne sont pas comme ça. Mais voilà : ils tiennent à savoir très exactement qu’on est bien X et non pas Y, comme si ça avait la moindre importance de savoir qui laisser crever de faim.